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Stockhieb im Niederwald

03.01.2023

Landschaftspflege im Gemeindewald Thierhaupten

Grauerlen-Niederwälder sind menschgemachte Kulturlandschaften. Die Niederwaldbewirtschaftung war eine Art der Nutzung regelmäßig überfluteter Flussauen, die von Menschen sonst fast nicht genutzt werden konnten. Ohne motorisierte Werkzeuge war die Brennholzgewinnung von stärkeren Bäumen mühsam, sodass man Brennholz überwiegend aus schwächerem Holz gewann. Man nutzte besonders Arten wie die Erle und die Weide, die aus dem Wurzelstock wieder austreiben und erntete die Bestände regelmäßig, sodass das Holz nicht zu stark wurde.


Diese Form der Landnutzung ist in den vergangenen 100 Jahren fast gänzlich zurückgegangen: einerseits ist es die Mühe kaum mehr wert, andererseits gibt es durch die Verbauung der Fließgewässer kaum mehr Auenbereiche, die regelmäßig überflutet werden. Doch sind die durch den Stockhieb entstehenden belichteten Bereiche im Auwald wertvoll für zahlreiche Falterarten und in den alten Stöcken der Erlen entstehen Nischen für xylobionte Käfer.


Die Flächen am Lech, an denen sich eine Niederwaldnutzung noch anbietet und ökologisch sinnvoll ist, sind rar. Umso wichtiger ist es, diese seltenen Flächen naturschutzfachlich richtig zu bewirtschaften. Auf den Bildern zu sehen ist eine Maßnahme im Gemeindewald Thierhaupten, die von der Gebietsbetreuung Lechtal in Zusammenarbeit mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg geplant und durchgeführt wurde.

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