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Baggern für den Naturschutz

Patrizia

20.12.2019

Eine der Kiesinseln im Bereich des Naturschutzgebiets Litzauer Schleife kann nun ihrem Namen wieder alle Ehre machen.

Im Verlauf der letzten Jahre verbuschten die letzten verbliebenen Kiesinseln im bayerischen Lech so sehr, dass sie als solche kaum mehr zu erkennen waren. Überwuchert mit Gräsern, Weiden und sogar jungen Fichten ist kaum mehr offene Kiesboden sichtbar. Dieser jedoch stellt einen der charakteristischsten Lebensräume in einer Wildflusslandschaft dar und bietet, trotz seiner scheinbar lebensfeindlichen Lage in der Umlagerungszone, vielen hochspezialisierten Arten einen Lebensraum. Fehlt jedoch die Dynamik eines Flusses, wie es am bayerischen Lech durch zahlreiche Staustufen der Fall ist, so bleibt auch die Umlagerung der Kiesbänke aus und dadurch deren natürliche Befreiung vom Aufwuchs in regelmäßigen Abständen. Auf den bewachsenen Kiesbänken geht der Lebensraum für spezialisierte Arten wie den Flussregenpfeifer somit verloren. Dieser ist, genau wie viele andere Arten der Wildflusslandschaft, vom offenen Kiesboden abhängig, um hier seine Eier optimal zu tarnen. 

In einer Aktion des Projekts  "Alpenflusslandschaften" unter dem Management von Harald Jungbold wurde  nun eine der Kiesbänke komplett vom Aufwuchs befreit und somit erneut  ein Lebensraum für bedrohte Arten geschaffen. Eine solche Aktion ist mit  reiner Handarbeit nicht zu bewerkstelligen, weswegen einige Tage vor  Weihnachten allerlei schweres Gerät auf der Kiesinsel zu beobachten  war.

Auch so kann Naturschutz aussehen!

https://www.alpenflusslandschaften.de/de/news-aktivitaeten/kiesbankraeumung-am-lech.html

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